Am frühen Sonntagmorgen bei noch kühlen, tendenziell herbstlichen Temperaturen in Bonn zu einem Südseetrip aufzubrechen, hat doch seinen ganz eigenen Charme. Der Himmel war blau, der Nebel waberte noch über die Autobahn und der Kaffee schwappte zwischendurch in die Becherhalterung (statt Taschentüchern eignen sich Strohhalme aus Triathlon-Trinksystemen übrigens hervorragend, den so wichtigen Koffeinschub in einem solchen „Notfall“ zu retten 😉
Nach gut 130 km und diversem Wettkampfvorbereitungsessen kamen wir mit zwei Fahrzeugen am Parkplatz in Xanten an und machten uns zu dritt auf den Weg in die Wechselzone. Während die Verbändz noch auf der Radstrecke kämpften, fanden auch wir in der Wechselzone schließlich unseren Platz hinter dem Wiesnzeltgerüst. Leider fand sich nirgendwo ein offizielles stilles Örtchen, so dass sich die eine oder andere Athletin ins Gebüsch am Rand verzog, um dem „Wettkampfdruck“ nachzugeben. Sehr zum Missfallen der Wettkampfrichter, die kurzerhand schon vor dem eigentlichen Start Zeitstrafen wegen Wildpinkelns?! verhängten. Wir lernen nie aus …
Kurz vor halb elf standen wir schließlich warm eingehüllt in unsere Neos am Südseestrand, genossen kurzeitig die Aussicht, lauschten der Wettkampfvorbesprechung und stiegen schließlich in die klaren Fluten, um uns ca. 5 Minuten einschwimmen zu können oder auch nur an der Startleine über Wasser zu halten. Dank weitestgehend klarer Sicht, über wie unter Wasser, und guter Leinenführung stellte die Schwimmstrecke auch für die Freiwasserpanikgeplagten Schwimmer unter uns kein wirkliches Hindernis dar. Julia behauptete sich im vorderen Feld und ging als 16. Athlethin auf die Radstrecke; Inga und Tanja folgten in angemessenen Abständen. An der manchmal ungewohnten Schwimmtechnik gegen den Widerstand des Neopren arbeiten wir nochmal …
Die Temperaturen näherten sich allmählich der 20-Grad-Grenze und so wurde es auch auf den fünf Runden Rad niemandem zu kalt. Im Gegenteil, bot doch der Rundkurs auf einer Wendepunktstrecke ideale strategische Voraussetzungen, die gegnerischen Mannschaften im Blick zu behalten, sich gegenseitig anzufeuern und in jedem Fall, ordentlich in die Pedale zu treten. Inga wechselte nach 42 km als 11. Frau in die Laufschuhe, während Julia und Tanja jeweils mit ein paar Minuten Abstand die beiden abschließenden Laufrunden in Angriff nahmen. Auch die Laufstrecke war als Wendepunktstrecke ausgelegt und so liefen wir entlang des Schwimmkanals abwechslungsreich über Schotterwege und durch anfeuernde Zuschauergruppen und durften nach zwei Runden in der bereits bekannten Mannschaftsreihenfolge endlich in den Zielkanal einbiegen. Tanja gelang noch auf der Ziellinie unter Anfeuerungsrufen eine Platzziffer nach vorne zu laufen und so erreichten wir in der Tageswertung diesmal den 12. Platz von 26 angetretenen Regionalligamannschaften.
Ein schöner Wettkampf, der uns allen Spaß gemacht hat und das Wetter spielte mit. Südsee eben ?
PS: Von Hörensagen sollen sich auch auf der Laufstrecke „Wildpinklerspots“ befinden … aber Dixis in der Südsee kann man sich irgendwie auch nicht vorstellen, oder?