Weltmeister Cross Triathlon
Am 10.7.18 startete Daniel Mannweiler für Deutschland bei der ITU Cross-Triathlon Weltmeisterschaft in Svendborg/Dänemark.
„Ich hatte keine Ahnung, ob meine Beine nach 2 Tagen nochmal abliefern können. Ich wollte beim Schwimmen nahe bei der Spitze bleiben.“ Es wurde 1km im kühlen Ostsee-Hafen von Svendborg geschwommen.
Mannweiler: „Ich habe in meinem Leben insgesamt noch nicht so viele Quallen gesehen wie heute beim Rennen. Uns wurde gesagt ‚die meisten machen nichts‘. Mein Gesicht brennt immer noch von den Tentakeln. Das war etwas zu heftig. Aber bei einer WM kannst Du nicht Slalom um die Quallen schwimmen. Auch ein Grund weshalb alle so schnell wie möglich wieder aus dem Wasser wollten.“
Nach dem Schwimmen lag Mannweiler auf Platz 2, aber das gesamte vordere Feld war sehr dicht zusammen.
Die 29km lange MTB Strecke ist relativ flach, enthält aber mehrere technische Trails durch die Wälder der Insel Fyn, mit Hindernissen und Gap-Jumps. Alle sind schnell angefahren um eine gute Ausgangsposition für die Trails zu bekommen. Mannweiler: „Als mein Spotter mir nicht den Zeitabstand zur Spitze durchgab, sondern rief ‚du führst‘, war ich verwirrt. Normalerweise arbeite ich mich beim Laufen nach vorne, aber dass jetzt die Betreuer mit Stoppuhren am Rand standen und den Rückstand auf mich an Ihre Athleten weitergaben, war bei einer WM neu für mich. Zusammen mit einem Briten gab es die Chance weg zu fahren und den Vorsprung auszubauen. Wir taten was die Politik nicht schafft, wir arbeiteten super zusammen und ergänzten uns perfekt. Leider hatte er nach 20km einen Defekt.“ Auf der sehr trockenen Strecke mit teils losem Untergrund ereigneten sich viele Stürze. Es gab zahlreiche Raddefekte aufgrund der ruppigen Strecke.
Der abschließende 10km Cross-Lauf verläuft durch ein Naherholungsgebiet, steile Pfade rauf und runter, über Treppen und über den Sandstrand. „Meine ‚Körner‘ waren verbraucht, als mir mein Betreuer durchgab, dass der Vorsprung schmilzt. Der an Platz 2 liegende Athlet aus Dänemark wurde von den Zuschauern lautstark angefeuert. Ich wusste erst ganz am Ende, dass es reicht. Auf dem letzten Kilometer gibt es eine längere Gerade, wo ich den Abstand sehen konnte und die Spannung sich in Freude verwandelte.“
Mannweiler: „Am Tag vor dem Rennen ist der Kopf einer Spezialschraube vom Schaltauge abgerissen. Es war klar, da gibt es nichts zu Reparieren und es bedarf eines Wunders um das Rad noch rechtzeitig in die Wechselzone einzuchecken. In dem Moment kamen zwei lokale Mountainbiker vorbei, die genau da wohnten wo ich stand. Sie brachten mich von einem Fahrradladen zum nächsten, bis ich die Schraube bekam. Gott sei Dank. Ich konnte das Fahrrad rechtzeitig einchecken und bin immer noch begeistert von der Hilfsbereitschaft der dänischen Anwohner.“
Mannweiler: „Ich bin dankbar und total fertig. Viele Jahre arbeiten wir schon auf diesen Weltmeister Titel hin. Manchmal knapp vorbei, manchmal weit vorbei. Dass ich starten konnte und die Verletzung der letzten Wochen mich nicht behinderte, war bereits ein Wunder. Dass ich nicht gestürzt bin und das Material den Wettkampf durch hielt, lag nicht in meiner Hand. Danke an alle die uns /mich unterstützt haben. Hinter so einem Erfolg stehen immer viele Menschen.“
- Mannweiler (Deutschland) 2:27:16h
- Volfing (Dänemark) 2:28:29h
- Dunscombe (Großbritannien) 2:32:53h
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