Einen Tag nach meteorologischem Sommeranfang fanden sich 3 motivierte Starterinnen, Annelotte, Michelle und Milena, in Hagen ein. Motto des Tages: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?! Heute definitiv leider nicht.
Das Format, inzwischen schon etwas etablierter als früher, war ein 2×2-Paarsprint. Das erste Paar schwimmt 400 Meter, gefolgt von 12 km Radfahren mit Windschattenfreigabe teamübergreifend, und dann noch 2,5 km laufen. Durch eine krankheitsbedingte Absage waren wir noch zu dritt und schon vorab wurde fleißig an der Aufstellung geknobelt. Wer startet mit wem, wer übergibt an wen, wer hat aktuell welches Leistungsniveau? Michelle, noch leicht angeschlagen, Annelotte mit Aua-Knöchel und Milena, die Wundertüte. Fragen über Fragen und unzählige unbekannte Variablen. Wir entschieden uns für Michelle und Milena als erstes Paar, gefolgt von der bärenstarken Annelotte, die das Ding ins Ziel bringen sollte.
Den Startschuss habe ich fast überhört und bin völlig kopflos und erschrocken in 19 Grad kühles Nass getaucht. Meine Idee: Je schneller ich schwimme desto schneller könnte es auch wieder warm werden. Die Motivation zahlte sich aus mit einer famosen Zeit beim Schwimmen und ich schaffte es ins vordere Drittel der Radgruppe. Auf einer durch Nieselregen spiegelglatten Fahrbahn und sehr vielen Wendepunkten konnte man das Radfahren als wahre Mutprobe betrachten. Wer als letztes bremst, gewinnt viel oder verliert noch mehr. Michelle musste sich leider größtenteils allein durchkämpfen und konnte leider nicht wie erhofft aufholen, da sie noch angeschlagen war.
Ich war mir sicher, dass sie beim Laufen auf mich aufschließen würde und ging zur letzten Disziplin über: Laufen im „Fisselwetter“. Wasser an der Verpflegungsstation war überflüssig, da ich mir vorkam wie ein im Tau schwimmendes Kleeblatt. Nach ca. 1,5 km musste ich meinem zu optimistisch eingeschätztem Tempo Tribut zollen. FunFact: Wie? Man kann nach 1,5 Jahren ohne Bahntraining nicht mehr einfach so im Viererschnitt laufen? Das ist ja komisch! Aber das verlernt man doch nicht?! 😉 Locker weitergetrabt damit die immer noch angeschlagene Michelle auf mich aufschließen konnte. Zusammen sind wir dann in den Wechselkorridor eingebogen und haben Annelotte nach circa 50 Minuten lautstark abgeklatscht.
Annelotte hat im Schaufeldampfer-Modus ihr Schwimmen durchgebracht und leider den Anschluss an eine Radgruppe aufgrund der Nässe und der technischen Radstrecke verpasst. Aber auch sie hat sich allein durch die Radstrecke wie eine Löwin durchgekämpft und kam sichtlich erschöpft in der Wechselzone an. Dann ein kurzer Schockmoment: Beim Radeinhängen hat sie andere Räder touchiert, die zu eng standen und löste damit eine Art Dominoeffekt aus, sodass mir mehrere Räder quasi in die Arme fielen. Glück im Unglück hat die Kampfrichterin es nicht als Helfen betrachtet. Aber Memo an mich: Nächstes Mal lasse ich die Räder fallen, auch wenn es gegen meinen Instinkt geht. Annelotte brachte uns dann mit knapp 46 Minuten nach Hause und am Ende landeten wir auf Platz 12.
Es bleibt ein sehr kalter und nasser Tag in Erinnerung, der leider kein Sommertag war, aber für mich dennoch ein perfekter Start in die Saison. #PannekoekenVonAnnelotteSindDieBesten