Verbänds in Kalkar

Noch 10 Minuten bis zum Start. Irgendwie ist es jetzt doch zeitlich eng geworden, obwohl wir doch rechtzeitig in Bonn losgefahren sind und die Ankunftszeit eine knappe Stunde vor Wettkampfbeginn lag.

Beim Einchecken waren wir noch überrascht gewesen, dass ohne Neo geschwommen werden soll. „Zum Glück“ muss man jetzt sagen. Neo anziehen dauert ja auch nochmal seine Zeit und die kann man sich jetzt sparen.

Martin W. wirft einen Blick in seine Sporttasche. Nervosität kommt auf. „Scheiße, wo ist mein Trisuit?“ Wir, Luca, Philipp und Martin J., schauen ihn ratlos an. Etwas panisch holt Martin W. seine Radweste aus der Tasche. Was macht die denn hier? Hat da in aller Frühe eine folgenschwere Verwechslung stattgefunden?

Letzte Hoffnung ist das Auto. Mit dem Autoschlüssel rennt Martin W. zurück zum Parkplatz. Wir anderen machen uns auf den Weg zum Schwimmeinstieg. Alles ganz schön verbaut hier auf der durchnässten Wiese am Wisseler See. Zum Glück hat es bei der Ankunft aufgehört zu regnen. Jetzt kommt sogar die Sonne raus.

Eilig bahnen wir uns den Weg zum Strand, wo gerade die Wettkampfbesprechung endet. Von Martin W. keine Spur, aber wie soll er auch in 5 Minuten zum Auto und zurück und in den Einteiler kommen?

Der See ist angenehm warm und wir können uns sogar noch ein paar Minuten einschwimmen. Kurzes Abklatschen, dann ertönt das Startsignal.

Zwei Runden werden im See geschwommen, dazwischen ein Landgang. Was uns hier in Kalkar an Zeit fehlte, wird als Streckenlänge draufgeschlagen. Ganzschön lang diese 1500 m, die wohl eher 1.700 sein mögen. Martin J. kommt dicht gefolgt von Luca als 8. oder 9. aus dem Wasser. Philipp schwimmt ein paar Minuten länger.

Beim Wechsel zeigt sich, dass die ersten Männer sehr eng beieinander aus dem See gestiegen sind. Beim Aufstieg auf das Rad liegt Martin J. schon auf Platz drei. Windige 45 Kilometer in Aeroposition folgen.

Wieder in der Wechselzone angekommen, hat sich an der Reihenfolge unter den PSVlern nichts geändert. Das Rad von Martin W. steht noch im Radständer. Kein gutes Zeichen, aber dafür ganz gut für die Orientierung.

Martin J. geht als Zweiter der Verbandsliga Süd auf die Laufstrecke. Ein Mann aus Erkelenz kurz vor ihm, einer knapp dahinter. 11,2 Kilometer später darf endlich ins Ziel gelaufen werden.

Warum haben die hier den Wendepunkt nicht einfach so gesetzt, dass die üblichen 10 Kilometer erreicht werden? Martin W. hätte es gefallen. Leider steht der ohne Triathloneinteiler hinter der Absperrung.

Die restlichen Ergebnisse stimmen uns zufrieden. Martin J. auf Platz 3, Luca auf Platz 17 und Philipp auf Platz 22. Aber mit einem DNS muss man wenigstens nicht auf die Siegerehrung warten. Da können wir uns heute sicher sein.

 

Zuhause angekommen geht Martin W. nochmal eine Runde aufs Rad. Aggressionen abbauen! Das funktioniert dann doch ganz gut.

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